zurück
Organisation der Ritter

 

Der Orden der Ritter des hl. Johannes hatte seinen Hauptsitz in Jerusalem. Die Gründer des Ordens waren Europäer, vor allem aber Kaufleute aus Amalfi, die ständig an den heiligen Stätten anwesend waren. Ursprünglich als wohltätige Vereinigung gegründet, wuchs der Orden vor allem nach 1099 bedeutend, als die Kreuzritter Jerusalem erobert hatten. Im Laufe der Zeit nahm der Orden den Charakter einer militärischen Vereinigung an, im Dienste und unter Aufsicht der Kirche.

Nachdem Jerusalem im Jahre 1187 durch Saladin erobert wurde, verlegten die Ritter ihr Hauptquartier nach Akkon im nördlichen Palästina. Im Jahre 1291 war der Misserfolg der Kreuzritter besiegelt und mit dem endgültigen Fall von Akkon gestattete Errikos II, der König von Zypern, den Rittern eine Niederlassung auf Zypern in der Stadt Limassol zu gründen. Nach 18 Jahren auf Zypern ließen sich dann die Ritter auf Rhodos nieder.

Den Aufenthalt der Ritter in Rhodos kann man getrost als Blütezeit in der Geschichte der Kreuzritter bezeichnen. Unmittelbar nach der Errichtung ihrer Herrschaft über die Insel eroberten die Ritter des hl. Johannes von Jerusalem, die fortan die Ritter von Rhodos hießen, die umliegenden Inseln und für längere Zeit auch Smyrna.

Die Kreuzritter hinterließen tiefe Spuren in Rhodos und gaben der Insel jenen Charakter, der auch in der heutigen Zeit noch sichtbar ist. Sie sicherten die Insel mit gewaltigen Festungsanlagen und Ihrer Anwesenheit verdankt Rhodos noch heute die Mauern und Tore, Kirchen, Herbergen, Hospitäler und Paläste.

Schon sehr bald erkannten die Kreuzritter die Gefahr der neu entstandenen islamischen Weltmacht der Türken und verstanden sich als Vorkämpfer gegen diese. Im Jahre 1480 konnten sie einen Großangriff der türkischen Übermacht zurückschlagen, doch die Bedrohung wurde in den folgenden Jahren immer größer.

Nach 213 Jahren ihrer Herrschaft, wurden sie am 22. Dezember 1522 unter dem letzten Ordensmeister Villiers de l' Isle Adam gezwungen, die Stadt an Sultan Suleiman den Prächtigen zu übergeben. Die Übergabe erfolgte nach einer langen Belagerung von sechs Monaten durch die Truppen des Sultans, trotz heroischer Verteidigung der Insel durch die Ritter unter Beteiligung der griechischen Inselbewohner.

Durch die Aufgabe von Rhodos wurden die Ritter gezwungen, sich eine neue Bleibe zu suchen. Mit Hilfe Karls V. und des Papstes ließen sie sich 1530 auf Malta nieder, was ihnen auch den Namen Malteserritter einbrachte.

 

Copyright © 2004 rhodos-seiten.de
Stand: 07. April 2014