Ein rhodischer Liliputaner und Meister des Überlebens.
Gizani
Lat.:
Ladigesocypris ghigii,
ist ein kleiner Süßwasser Fisch
und auf der griechischen Insel Rhodes beheimatet. Der italienische Professor
Alessandro Ghigi, entdeckte diesen Fisch erstmalig am Anfang des 20
Jahrhunderts und gab ihm seinen wissenschaftlichen Namen.
Der Gizani ist ein kleiner
Künstler des Überlebens. Er schafft es, in der äußerst instabilen Umgebung
der Flüsse und Bäche von Rhodes zu leben. Während des Winters sind diese
Gewässer überschwemmt und im Sommer trocknen die Flüsse und Bäche fast
gänzlich aus, so dass nur kleinere Wasserstellen dem Fisch zum Überleben
bleiben. Seine Lebenserwartung ist nur kurz (etwa drei Jahre in der
Wildnis), er ernährt sich von der großen Vielfalt der Gewässer und den im
Frühjahr/Sommer anfallenden Mengen von Insekten und deren Larven.
Der Gizani ist ein vom
Aussterben bedrohter Süßwasser Fisch mitten in Europa und seit seiner
Entdeckung sind bereits ein großer Teil der Tiere verloren gegangen (im See
bei Nani). Die restlichen Bestände zeigen einen weiteren Rückgang der Art.
Sowohl die europäische- als auch
die griechische Gesetzgebung schützen den Gizani und er ist in allen Roten
Listen der gefährdeten Arten geführt.
Das
Hydrobiologische Institut von Rhodes kümmert sich aktiv um die Erhaltung
dieser Spezies. Hierfür wurde auch eine besondere Ausstellung im
Informations-Bereich des Aquariums geschaffen, wo auch einige Exemplare zu
finden sind. So versucht man zusätzlich die Öffentlichkeit auf das Problem
aufmerksam zu machen und den Schutz zu verbessern. Zwei zusätzliche
Informationsstätten zur Erhaltung des Gizani wurden auf der Insel Rhodes in
Agia Eleoussa und dem Dorf Psinthos geschaffen.

Besonders in Psinthos kann man das natürliche Leben des Fisches und seine
Einmaligkeit sehr schön sehen. Hier sind gepflasterte Pfade, Bänke und
vieles mehr so gebaut worden, dass der Besucher eine wunderschöne Oase der
Ruhe vorfindet.

Die Besucher werden hier über die Spezies informiert, während sie
gleichzeitig den Fisch im Wasserreservoir beobachten können. So trägt
diese Stelle zur Entwicklung des Öko-Tourismus bei, sowie auch zum Heben
des öffentlichen Bewusstseins für die Bedürfnisses von Umwelt und den
Schutz dieses einmaligen Fisches.
Zu finden ist dieser
wirklich schöne Platz, wenn man in Psinthos auf der Platia den Weg nach
Archipoli nimmt und dann nach ca. 1,2km links abbiegt.
Der Weg nach Archipoli wiederum, zweigt gleich an der Taverne „Smaragd“ ab,
deren Besitzer Georgios Markou sehr gut deutsch spricht und gerne
weiterhilft.
Weitere Informationen zum Gizani
findet man auch unter
www.life-gizani.gr im Internet.
Eckhard Bergerhoff 10/04 |