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Neben den Wissenschaften erreichten in Rhodos auch die bildenden Künste eine Hochblüte und brachten bedeutende Künstler heraus. In der Bildhauerei, Malerei und Erzgießerei wurden Werke geschaffen, deren Qualität und Anzahl die Antike wie auch die Neuzeit in Erstaunen versetzten.

Zu den berühmtesten Bildhauern zählten Chares, Philiskos, Aristonidas, Agesandros, Athenodoros, Olydoros und die Brüder Apollonios und Tauriskos. Der berühmte "Koloss von Rhodos", der zu den sieben Weltwundern der Antike gezählt wurde, entstand durch den Lindier Chares, einen Schüler des Lysipp. Statuen des Apollo, der Leto, der Artemis und der Musen wurden von Philiskos geschaffen. Aristonidas schuf das bronzene Standbild des trauernden Athamantas, der in einem Augenblick des Wahnsinns seinen Sohn Learchos getötet haben soll.

Die Brüder Apollonios und Tauriskos, die zwar keine gebürtigen Rhodier waren aber den größten Teil ihres Lebens auf Rhodos verbrachten, schufen den berühmten Farnesischen Stier, von dem eine römische Kopie bis heute erhalten ist und im Museum von Neapel zu sehen ist.

Als Schöpfer von zahlreichen Statuen machten sich Agesandros, Athenodoros und Polydoros einen Namen. Zu dem bekanntesten Werk der drei Bildhauer zählt der Laokoon. Dieses überragende Kunstwerk stellt die Bestrafung des Apollopriesters Laokoon dar. Laokoon frevelte an seinem Gott und wurde gemeinsam mit seinen beiden Söhnen durch zwei riesige Schlangen getötet, die durch den Gott aus dem Meer gesandt wurden. Dieses berühmte Kunstwerk wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. nach Rom gebracht und 1506 bei den Thermen des Kaisers Titus wieder gefunden. Das Kunstwerk wurde wurde in der damaligen Zeit für das bedeutendste der bildenden Kunst gehalten, das je geschaffen wurde. Heute rechnet man es zu den Meisterwerken der griechischen Kunst.

Die Malerei hat neben der Bildhauerei auf Rhodos auch eine lange Tradition. Viele bedeutende Bildhauer, wie Aristonides, Tauriskos und Philiskos, waren zugleich auch Maler. Der größte und bedeutendste Maler von Rhodos und des antiken Griechenlands war jedoch Protogenes. Zu den herausragenden Werken des Progenes zählen Ialysos mit seinem Jagdhund sowie der ausruhende Satyr und Tlepolemos. Ein außerordentlich berühmtes Gemälde von ihm stellte zwei attische Trieren, die Parolo und die Ammonias dar. Dieses Gemälde schmückte die Propyläen der Akropolis von Athen.

Auch die Keramikkunst erlangte auf Rhodos eine große Blütezeit. Die Erzeugnisse waren in der ganzen damaligen Welt bekannt und wurden rege gehandelt. Das Handwerk wurde schon in der minoischen Zeit (15. - 12. Jh. v. Chr.) betrieben und schon zu der Zeit wurde feinste Keramik auf der Insel hergestellt. In den Gräbern von Ialysos und Kamiros fanden sich einige Stücke mit Natur- und Meeresmotiven.

Die rhodische Vasenmalerei erlangte ihre größte Berühmtheit im 6. u. 7. Jh. v. Chr.. Klassische Beispiele sind die Fikelloura Vasen, die ihren Namen von dem Platz in der Nähe von Kamiros erhielten, wo sie gefunden wurden.

 

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Stand: 07. April 2014