Biegt man in dem kleinen
Ort Trianda nach links ab, erreicht man nach ca. 5 Km Fahrt durch einen
tiefgrünen Pinienwald die Spitze des Hügels von Filerimos. Hier lag die
Akropolis von Ialysos, die noch im Mittelalter für militärische Zwecke
genutzt wurde. Die Genuesen eroberten 1248 Rhodos und belagerten hier
die byzantinische Streitmacht. Auch die Kreuzritter eroberten zuerst
diese Festung, als sie 1306 mit der Eroberung von Rhodos begannen. Hier
lag auch das Hauptquartier von Suleiman dem Prächtigen bei der großen
Belagerung von 1522. Benannt wurde der Hügel
nach einem Mönch, der im 13. Jahrhundert aus Jerusalem kam und eine
Ikone der Gottesmutter mit sich führte, die der Apostel Lukas gemalt
hat. Der Mönch gründete eine kleine Kirche, die später zu einer Basilika
ausgebaut wurde. Auf deren Mauern errichteten die Kreuzritter des Hl.
Johannes im 15. Jahrhundert ein großes Kloster. Während der türkischen
Besatzungszeit verfiel das Kloster, da es als Stallungen für die
türkische Kavallerie genutzt wurde.
Während der italienischen Besatzungszeit wurde das
Kloster dann neu erbaut und von den Mönchen des Kapuzinerordens bewohnt.
Bei Kriegsausbruch kehrten die Kapuzinermönche nach Italien zurück. Seit
diesem Zeitpunkt ist das Kloster ungenutzt und geschlossen. Von Zeit zu
Zeit wird die Kapelle allerdings noch für romantische Hochzeiten
genutzt.
Nimmt man den antiken Weg zur Akropolis hinauf und
nicht den Treppenaufgang, sieht man links hinter dem Kassenhäuschen die
Grundmauern des Tempels des Zeus und der Athena aus dem 3. Jahrhundert
sowie die Fundamente einer frühchristlichen Kirche mit einem
unterirdischen Baptisterium. Gegenüber des antiken Tempels liegt links
die kleine Kapelle des Ajios Giorjios, deren Innenraum mit zum Teil gut
erhaltenen Wandmalereien bedeckt ist und rechter Hand das Kloster der
Panajia.
Gegenüber der Aufgangstreppe zum Kloster führt der
Kreuzgang zu einem großen Betonkreuz. Über eine enge Wendeltreppe im
Innern des Kreuzes gelangt man nach oben. Von dort bietet sich ein
fantastischer Ausblick über die Westküste und die dort liegenden
Ortschaften. Etwas weiter entfernt erkennt man den Berg Profitis Ilias
und den kahlen Gipfel des höchsten Berges der Insel, des Ataviros.
|